People behind REHAU: Johann Bitter

21.01.2022

„In jeder Schicht, in jedem Team, überall kann man voneinander lernen.“


32 Jahre alt, schon mehr als zehn Jahre in unserem Unternehmen und topmotiviert, den Wachstumspfad von REHAU WS konsequent, zukunftsorientiert und nachhaltig mitzuprägen: Johann Bitter hat noch viel vor am Standort Wittmund. Wir sprachen mit ihm über Gegenwart und Zukunft seines Produktionsalltags, wie wichtig Teamwork für den gemeinsamen Erfolg ist und wie REHAU eine individuelle Karriere möglich macht.

Moin, Johann. In welchem Schicht-Rhythmus erwische ich Dich denn gerade?

Ich habe gerade eine Nachtschicht hinter mir. In der Wittmunder Fertigung arbeiten wir immer in Sieben-Tage-Blöcken. Die beiden letzten Tage eines Blocks sind immer Nachschichten.

Wie läuft so eine typische Schicht für Dich ab, nachdem Du am Standort angekommen bist?

Mein Arbeitsweg ist 19 Kilometer lang. Hier oben ist der Verkehr aber zum Glück überschaubar. Nach der Ankunft schau ich erstmal zu meiner Maschine und dem Kollegen, der dort aktuell arbeitet. Dort tauschen wir uns aus und anschließend gehe ich zur Einteilung beim offiziellen Schichtbeginn. An meiner Maschine messe ich dann immer exakt das Profil durch: die Oberflächen, den Querschnitt oder auch die Wandstärken. Die Maßhaltigkeit muss einfach immer passen. Darum checken wir sie alle zwei Stunden. Aber am Ende ist das immer Teamarbeit. Wir tauschen regelmäßig untereinander und helfen auch in anderen Teams aus.

Bevor wir ins Detail gehen, schildere uns doch bitte kurz Deinen beruflichen Hintergrund.

REHAU hat mich auf jeden Fall geprägt. Ich bin 32 Jahre alt und konnte schon mein zehnjähriges Betriebsjubiläum feiern. Zuerst aber habe ich mit 17 Jahren eine Ausbildung als Tischler gemacht. Danach war ich zum Grundwehrdienstbei der Bundeswehr. Dann habe ich zum ersten Mal als Werker bei REHAU reingeschnuppert. REHAU als Konzern sowie der Extrusionsprozess von Kunststoff hat mich begeistert. 2014 konnte ich dann meine Ausbildung als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik abschließen.

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Lass uns nochmal über Deine Arbeit als Operator an der Maschine reden. Welche weiteren Arbeitsschritte betreust Du dabei?

Wie gesagt, die Qualität muss immer stimmen. Darum sind das Messen der Profile sowie die Überwachung der Prozesse und Produkte so wichtig. Das überwache ich und dafür bin ich auch verantwortlich. Dabei steht natürlich die Maschine im Zentrum. Ich fahre sie an, sorge für die Kalibrierung und rüste sie. Bei einer Umrüstung der Extrusionsstrecke, von Flügel-  auf Blendrahmen zum Beispiel, ist das besonders umfangreich.

Nachhaltigkeit ist bei REHAU Window Solutions besonders wichtig. Welchen Beitrag leistest Du dazu? 

Einen großen! Ich füge das Rezyklat im Produktionsprozess direkt hinzu. Unsere Partner krümeln das Altmaterial. Das kommt dann in sogenannten Big Bags zu uns. Der Inhalt ist eine Tonne Material. Das Rezyklat wird dem Fensterprofil direkt an der Maschine über eine Gravimetrie hinzudosiert wird. Die Big Bags tauschen wir im Team. Damit tragen wir direkt zur Nachhaltigkeit unserer Produkte bei. 

Wie arbeitet Ihr als Team während einer Schicht zusammen?

Wir sind ein Team, helfen uns und sind auch voneinander abhängig. Das wissen wir. Und das schweißt uns zusammen – gerade an wirklich stressigen Tagen. Wenn die eben genannten Big Bags gewechselt werden müssen, eine Störung zu beseitigen ist, eine Leermeldung zu beheben ist oder auch eine Maschine umgerüstet werden muss, da arbeitet jeder mit. Die restlichen Arbeitsschritte können währenddessen ja auch nicht liegenblieben. Da ist Kommunikation und Unterstützung wichtig und gerade auch der Erfahrungsaustausch, der gerade bei speziellen Arbeitsschritten hilft. Wir sind ein junges Team und trinken auch mal nen Kaffee zusammen. Das gehört einfach dazu. Und so macht das auch umso mehr Spaß.

Was sind die wichtigsten Erkenntnisse aus Deiner Ausbildung bei REHAU, die Deine Arbeit heute noch prägen?

In jeder Schicht, in jedem Team, überall kann man voneinander lernen. Gerade von Kollegen, die viel Erfahrung haben. Die Leute und ihr Know-how, das ist so viel wert. Auszubildende lernen verschiedene Menschen und Prozesse in unterschiedlichen Abteilungen kennen. Nur so kann man die Zusammenhänge in so einem großen Konzern verstehen, denke ich. Das ist wie ein Puzzle, das sich Stück für Stück zusammenfügt.

Dennoch ist auch die Arbeitswelt im stetigen Wandel. Du interessierst Dich in diesem Rahmen besonders für das Thema Industrie 4.0. Was fasziniert Dich daran?

Meine Maschine ist hochkomplex und absolut Stand der Technik. In meiner Position ist es wichtig, eine Faszination für die Technik und die Prozesse dahinter zu haben. So habe ich mich intensiv mit dem Thema Industrie 4.0 auseinandergesetzt. Die Kollegen vom Industrie-4.0-Team haben das mitbekommen, weil ich einfach viel Interesse an der Materie gezeigt habe. Und im Frühjahr 2021 kamen sie dann auf mich zu und baten mich, gemeinsam mit ihnen die nagelneue Extrusionsstrecke zu optimieren. Das ist eine wirklich tolle Chance, denn so kann ich die komplette Strecke kennenlernen. Das verbessert die Arbeit natürlich.

Klingt spannend. Erzähl uns doch ein bisschen mehr über das Projekt, das Du hierzu bei REHAU betreut hast.

Eine Extruderstrecke ist ungemein komplex. Und darum sind viele fähige und begeisterte Leute nötig, um Prozesse intelligenter zu machen. So hat das Industrie-4.0-Team beispielsweise die Anfahrsteuerung integriert. Die erfolgt inzwischen zu 80 Prozent maschinell. Die Daten der Strecke werden inzwischen ebenfalls automatisch erfasst. Das ist viel Arbeit. Dafür braucht man Ideen, die wir nun Schritt für Schritt in die Praxis umsetzen. Als Operator bringt mir das eine deutliche Arbeitserleichterung. Es gewährleistet eine viel höhere Prozess-, und Produktüberwachung, weil ich mich auf andere Dinge konzentrieren kann, eine konstant hohe Qualität der Profile zum Beispiel. Ein komplexes optisches Inspektionssystem zur Qualitätskontrolle hilft dem Operator zusätzlich.

Was sind die nächsten Schritte in Deiner beruflichen Entwicklung – und wie unterstützt Dich REHAU dabei?

Von 2016 bis 2019 habe ich hier in Wilhelmshaven den Industriemeister für Kunststoff- und Kautschuktechnik absolviert, Schwerpunkt Verarbeitungstechnik. Da hatte ich dreimal pro Woche Schule. Das war parallel zur Arbeit eine enorme Belastung. Doch ich hatte immer Kollegen und Vorgesetzte, die mich dabei unterstützt haben, beispielsweise im Bereich meiner Schichtplanung. Ohne diese Unterstützung hätte ich das nicht bewältigen können. Nun ist es mein Ziel, Teamleader, Verfahrenstechniker oder Bereichsleiter zu werden.

Trotz aller beruflichen Ambitionen: Wie bekommst Du das mit Deinem Privatleben unter einen Hut?

2014, nach dem Abschluss meiner Ausbildung als Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik kam mein erster Sohn auf die Welt. So schnell kann es gehen (lacht). Der Kleine kam 2017. Meine Partnerin unterstützt mich komplett und dafür bin ich ihr sehr dankbar. Sie kennt mich und weiß: Bei mir muss es immer weitergehen, es muss immer was passieren. Dafür haben wir uns darauf geeinigt, dass wir hier in der Region bleiben. Ein guter Kompromiss, finde ich.


Vielen Dank für das Interview, Johann!

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