Weltweit sind bei REHAU mehr als 40 3D-Drucker vor allem in den Entwicklungsabteilungen im Einsatz. „Wir können nach unseren eigenen Bedürfnissen schnell Teile produzieren“, sagt Dr. Bernhard Häupler. Vor allem Prototypen und Hilfsmittel für die Fertigung werden so gefertigt – also solche, von denen nur eine kleine Stückzahl nötig ist. Wenn Designs sehr anspruchsvoll sind oder Geometrien komplex, dann hilft 3D-Druck oft. Durch das hohe Tempo, das man im 3D-Druck erreichen kann, kommen Entwicklungen rasch voran. Funktionen lassen sich an realen Bauteilen prüfen – und Kunden überzeugen. REHAU fertigt eine große Breite an Produkten, das macht es spannend, aber anspruchsvoll: „Der Bedarf ist breit, die Ansprüche sind sehr divers“, sagt Dr. Bernhard Häupler.

Wenn der konventionelle Werkzeugbau an seine Grenzen stößt, dann kann 3D-Druck helfen. Er ermöglicht clevere Design-Lösungen, die schnell herzustellen und damit zu erproben sind. Außerdem gibt es Fälle, in denen ein einziges Teil viele Bauteile ersetzt. „Wir haben zum Beispiel schon eine Kalibrierung, die aus 50 Einzelbauteilen bestand, als ein Teil drucken können. Das ist schon beeindruckend. Zusätzlichen haben wir in diesem Fall durch eine integrierte Kühlung auch noch eine Prozessverbesserung erzielt.“, sagt Helmut Bleier.

Das Team 3D-Druck ist ein recht junges bei REHAU. Im Jahr 2018 hat sich die Abteilung gegründet. „Wir sind zuständig für komplexe Themen, oder wenn Kolleginnen und Kollegen aus den Fachbereichen bei einer kniffligen Frage Hilfe brauchen“, sagt Dr. Bernhard Häupler. Einfachere Umsetzungen finden selbstverständlich schon heute direkt in den Entwicklungsabteilungen und Werken statt. „Unser Job macht wahnsinnig viel Spaß, weil wir spürbar etwas voranbringen. Einfach ist es natürlich nicht immer. Aber genau darin liegt ja dann auch die Motivation. Dass man Probleme als Team löst.“ Spaß bringt 3D-Druck übrigens nicht nur auf Herstellerseite. Die Technologie ermöglicht immer individuellere und personalisierte Produkte. Und das kommt natürlich dem Kunden zugute. „Noch ist die Wirtschaftlichkeit des 3D-Drucks für diese Fälle begrenzt, aber wir gehen in den nächsten Jahren von einem Technologiesprung aus, der das ändert“, sagt Dr. Philipp Matthes, Experte für Kunststoff-3D-Druck.