People behind REHAU:
„Ich will verstehen und überzeugen.“

Olaf Kruse ist seit 19 Jahren bei REHAU und Teil der Sub-Division Building Technologies mit Verantwortung für kommunale Wärmenetze. Sein Fokus liegt auf Projektentwicklung, Netzplanung, Projektmanagement und vor allem Wissenstransfer. Ein Bereich, der aktuell sehr gefragt ist: Denn die notwendige Transformation der Wärmeversorgung hin zur Klimaneutralität und die Energiekrise zeigen einmal mehr, welcher Handlungsdruck hier besteht. Olaf hat uns verraten, wie mit Wärmenetzen Erneuerbare Energien eingesetzt und Kosten reduziert werden können.


Olaf, lass uns mit einer kurzen Vorstellungsrunde für unsere Leserschaft einsteigen. 

Gerne! Ich bin 53 Jahre alt, aufgewachsen in Rheinland-Pfalz und Vater einer 18-jährigen Tochter. Angefangen hat meine berufliche Laufbahn mit einem Abschluss als Diplom-Ingenieur (FH) in Maschinenbau. Danach war ich neun Jahre für eine Ingenieurgesellschaft in Berlin-Brandenburg tätig. 2004 folgte der Wechsel zu REHAU. Ein roter Faden hat sich immer durch mein berufliches Leben gezogen: Wärmeversorgung mit Erneuerbaren Energien. 

Wie genau kann man sich deinen Job vorstellen? Was gehört zu den täglichen Aufgaben?

Vielfältig und abwechslungsreich. Es geht zum Beispiel um die erfolgreiche Vorvermarktung von Wärmenetzen mit verschiedenen Instrumenten: Das reicht von Telefonaten oder Workshops mit Energieversorgern über das Verfassen eines Fachartikels bis zu Vorträgen in Energieforen. Es geht darum, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb neue Türen aufzustoßen und diese langfristig für uns offen zu halten – das heißt, die Etablierung von neuen Kundenbeziehungen und langfristigen Partnerschaften. Dabei spielt Know-how und Wissenstransfer eine entscheidende Rolle. Warum macht ein Wärmenetz Sinn? Warum Kunststoffrohre statt Stahlrohre? Außerdem wirke ich bei der Weiter- und Neuentwicklung von Produkten mit. 


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Möchtest du uns Antworten auf diese spannenden Fragen geben?

Über ein Wärmenetz können mehrere Abnehmer von einer Zentrale aus mit Wärme versorgt werden. Es besteht aus gedämmten Leitungen, die im Erdreich verlegt werden, durch welche warmes Wasser von dem zentralen Wärmeerzeuger zu den an das Netz angeschlossenen Gebäuden transportiert wird. Der große Vorteil: Unterschiedliche Energie- beziehungsweise Wärmequellen und Erzeugungstechnologien können zentral deutlich wirtschaftlicher integriert werden und ermöglichen so eine vorteilhafte umweltfreundliche Wärmeversorgung. 

Und Kunststoffrohre – wir setzen hier PE-Xa Rohre mit einer speziellen Rezeptur ein – bieten eine Reihe von Vorteilen: Allen voran die Flexibilität, wodurch Hindernisse im Rohrgraben wie zum Beispiel querende Abwasserleitungen oder -schächte einfach ohne zusätzlich erforderliche Formteile umgangen werden. Darüber hinaus kann auf eine Berechnung der Rohrstatik verzichtet werden, da das Kunststoffrohr selbstkompensierend ist. Im Vergleich zu Stahl besteht auch keine Gefahr von Korrosionsschäden an den Rohrleitungen. In Summe entsteht eine Zeit- und Kostenersparung, das heißt ein wirtschaftlicher Vorteil für die Kunden und Kundinnen. 

Merkst du den Einfluss der aktuellen Entwicklungen?

Ja, wir merken das deutlich. Im Vergleich zum letzten Jahr haben wir wesentlich mehr Projektanfragen in den vergangenen Monaten erhalten. Es ist auch zu erkennen, dass es eine Verschiebung in Richtung Versorgung von bestehenden Gebäuden gibt. Zuvor dominierten Projekte im Bereich Neubau. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen ist also deutlich erkennbar.  

Welche Rolle spielen Wärmenetze dabei?

Um die Versorgung von Gebäuden mit wirtschaftlichen Lösungen zunehmend auf Klimaneutralität auszurichten oder umzustellen, sind Wärmenetzte eine sehr gute Lösung. Denn mit ihrer Hilfe können die dafür notwendigen Effizienztechnologien wie Kraft-Wärme-Kopplung sowie unterschiedliche erneuerbare Wärmequellen oder auch unvermeidbare Abwärme für beispielsweise ein Wohnquartier kostengünstiger nutzbar gemacht werden im Vergleich zur Einzelgebäudeversorgung.

Welche deiner Projekte sind dir bisher besonders in Erinnerung geblieben?

Vor meiner Zeit bei REHAU war das Mitwirken beim Energiekonzept „Technikverbund Parlamentsbauten“ in Berlin ein echtes Highlight. Im Zentrum des vor mehr als 20 Jahren erfolgreich umgesetzten Projektes stand der Energieverbund inklusive Wärmenetz von Reichstagsgebäude, Bundeskanzleramt sowie weiterer Regierungsbauten im Spreebogen mit einem Wärme- und Kältespeicher im Untergrund. Gespeichert wird hier überschüssige Wärme in 300 Metern Tiefe sowie Umweltkälte 70 Meter tief unter dem Reichstag in einem sogenannten Aquiferspeicher. 

Während der letzten 10 Jahre bei REHAU gab es eine ganze Reihe besonderer Projekte. Ein aktuelles davon ist die „Grünheide“, ein Wohnquartier in Bielefeld. Hier wird bis zum Endausbau 2026 eine weitgehend klimaneutrale Versorgung durch eine zentrale Wärmepumpenanlage in Kombination mit einem REHAU-Wärmenetz realisiert. 83 Prozent der Energie für Heizung und Warmwasser werden unmittelbar vor Ort erzeugt. Dies geschieht mit Photovoltaikanlagen, die auf den Flachdächern installiert werden. Das Versorgungskonzept kommt ohne fossile Brennstoffe aus und ermöglicht durch einen hohen Anteil der Eigenerzeugung dauerhaft niedrige Betriebskosten und somit auch einen langfristig bezahlbaren Wohnraum.

Du arbeitest schon seit 19 Jahren für REHAU. Was fasziniert dich an REHAU und deinem Job?

Ich glaube, REHAU und ich, wir passen ganz gut zusammen. Bedeutsam an meinem Job finde ich, dass ich etwas Sinnstiftendes mache. Daraus schöpfe ich eine hohe Grundmotivation. Ich habe das selbstverantwortete Glück seit mehr als 25 Jahren im Bereich der erneuerbaren Wärmeversorgung tätig zu sein. Und was mir noch wichtig ist: Ich darf seit 10 Jahren Teil eines klasse Teams sein! Auch das ist ein nicht zu unterschätzendes Motivationselement.

Zu guter Letzt: Wie sieht dein Ausgleich zum Job aus?

Am liebsten Laufen. Früher bin ich gerne einmal einen Halbmarathon oder Marathon gelaufen, inzwischen reicht mir dreimal pro Woche ein Lauf durch den Wald. Im Sommer fahre ich alternativ mit dem Mountainbike in die Fränkische und kehre in einen der vielen gemütlichen Biergärten ein. Außerdem verbringe ich gerne freie Zeit im Chiemgau zwischen See und Bergen und investiere etwas Zeit in meine Ernährung – ich liebe zum Beispiel selbstgemachte Salate.


Danke für das spannende Interview, Olaf!

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