Einkaufer der Zukunft

So kaufen wir morgen ein

Wenn das Regal mit uns spricht

28.08.2017

Stellen Sie sich vor, Sie betreten einen Supermarkt, kaufen ein und fahren nach Hause - ohne sich an einer Kasse anzustellen. Was nach Science Fiction klingt, wurde vor Kurzem mit Pilotprojekten wie BingoBox von WeChat in China und Amazon Go in USA Realität. Mit einem intelligenten System, das die ausgewählten Produkte erkennt, in einer App auflistet und automatisch abrechnet, setzen die Handelsriesen ganz neue Maßstäbe. Auch Wheelys, das Testkonzept eines mobilen Supermarkts ohne Personal in China könnte den Handel deutlich verändern. Diese sind aber nur wenige von vielen Neuheiten, die dieses Jahr auf der EuroShop, der größten Handelsmesse der Welt vorgestellt wurden. Und sie erwarten den Käufer der Zukunft nicht nur im Vorführ-Gourmet-Supermarkt in Hamburg, sondern auch im Tante-Emma-Laden in Huglfing.

Einkaufs-Apps

Noch bevor der Einkäufer das Haus verlässt, hat er bereits die Qual der Wahl zwischen diversen smarten Apps. Diese erleichtern dem Kunden nicht nur die Erstellung der Einkaufsliste, sondern empfehlen ihm auch den nächstgelegenen Supermarkt. Dort angekommen lotst die App die Kaufwütigen auf dem schnellsten Weg zu den ausgewählten sizilianischen Nudeln in Gang 7 und schlägt zusätzlich noch die perfekt dazu passende toskanische Basilikum-Sauce vor. 

Manipulation durch Düfte

Hat es der Einkäufer geschafft, sich für eine App zu entscheiden und den Weg zu der gewünschten Ware zu finden, verführt ihn bereits der Geruch frischer Backwaren zu einem zusätzlichen Kauf. Hier hilft eine breite Palette an Düften dem Händler, seine Kunden anzulocken. Vom Aroma frisch gebackener Semmeln bis hin zu saftiger Ananas oder hochwertigem Leder ist zum Beispiel im Angebot der Firma Voitair alles enthalten.

Widersteht der Kunde, lockt bereits die nächste Versuchung: Über eigens dafür entwickeltes Licht lässt der Marktleiter beispielsweise Äpfel grüner, Zitronen gelber und Fleisch röter wirken, ohne dass der Einkäufer merkt, dass er wortwörtlich „hinters Licht“ geführt wird. 

Einkaufer der Zukunft

Lebensmittel können durch Licht betont werden


Einkaufer der Zukunft

Der Smart Mirror kann Werbung anzeigen.


Interaktive Preisschilder

Preisschilder erleben eine Revolution. Waren sie bisher eher eintönig und kniff der Käufer beim Anblick des Preises lediglich erschrocken die Augen zusammen, so wird er jetzt zunächst staunen: Das Wiener Start-Up Gleebees hat zum Beispiel ein Preisschild entwickelt, das Bilder, weitere Informationen oder auf Kundenwunsch auch Videos anzeigen könnte. Hierbei spielen intelligente Profile eine entscheidende Rolle: Polymerspezialist REHAU hat smarte Profile, die über eine Daten- und Stromanbindung verfügen, mit den Schildern kombiniert. Das Resultat, das sich Smart Shelf nennt, ermöglicht es dem Regal direkt mit dem Kunden zu kommunizieren. Greift dieser beispielsweise nach einem Parfüm, erhält er Informationen zu Inhaltsstoffen, ergänzenden Duschgels oder kann das ausgewählte Produkt mit einem anderen vergleichen. 

Intelligente Spiegel

Statische Spiegel gehören der Vergangenheit an: Die Umkleidekabine der Zukunft ist mit einem sogenannten Smart Mirror ausgestattet, einem intelligenten Spiegel, der auf Knopfdruck die richtige Kleidergröße aus dem Lager sucht und sie dem Kunden auf Wunsch nach Hause schickt. Die verglaste Oberfläche kann noch mehr: Der Händler kann auf ihr Werbevideos zeigen oder diese als Touch-Screen umfunktionieren. Kunden finden so zum Beispiel die passende Bluse zu der ausgewählten Hose. Das System der Bütema AG beispielsweise benachrichtigt den Verkäufer, der wenige Sekunden später das gewünschte Oberteil in die Umkleidekabine bringt. 

Wandelbare Ausstattung

Auch ein langweiliges Ladeninterieur ist passé: Mit der Innovation der Firma 3aArt lassen sich Bilder dank eines integrierten Klettverschlusses in Sekundenschnelle beliebig austauschen. Der Händler erfindet dadurch seinen Laden neu und führt den Kunden jedes Mal in neue Welten. Dies gilt auch für die Schaufensterpuppen der Firma Genesis Mannequins: Mit einem Griff lassen sich Wimpern, Haare und Lippen austauschen. Nicht nur optisch ändern sich die Mannequins, sie werden in Zukunft in Bewegung dargestellt: joggend oder bummelnd zum Beispiel. 

Augmented Reality

Eine zunehmend wichtigere Rolle nimmt Augmented Reality ein. Beliebige Farben und Muster, die der Kunde per iPad auswählt, können bereits heute beispielsweise auf einen weißen Turnschuh projiziert werden. Auch elektronische Führungen durch den Laden nach Schließung, Betrachten von Produkten, die nicht mehr verfügbar sind oder digitales Anprobieren von passenden Accessoires finden sich bereits im Angebot der Firma Cognityk. 

Derzeit werden viele der genannten Innovationen bereits in zahlreichen Läden und Boutiquen getestet. Bis sie standardmäßig in jedem Geschäft verfügbar sind, wird es zwar noch etwas dauern. Jedoch steht heute schon fest: Das Einkaufserlebnis der Zukunft wird spannend!

Einkaufer der Zukunft

Virtual und Augmented Reality erlauben den Kunden ihr Lieblingsgeschäft digital zu besuchen.


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