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Ausbildung trotz(t) der Corona-Krise

Zwei Auszubildende und zwei Ausbilder schildern ihre Erfahrungen

02.02.2021

Corona stellt so manches auf den Kopf. Die Auswirkungen auf das Berufsleben sind immens. Doch was bedeutet dies für die Ausbildung? Zwei Auszubildende und zwei Ausbilder beim Polymerspezialisten REHAU schildern uns ihre Erfahrungen im Umgang mit der neuen Situation.


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Tabea Reich



Für Tabea Reich, die seit 2019 eine Ausbildung zur Industriekauffrau im REHAU Verkaufsbüro Leipzig absolviert, hat sich der Arbeitsalltag komplett verändert. Während für sie vor der Corona-Zeit, aber auch während des ersten Lockdowns im Frühjahr Mobile Office noch keine Option war, arbeitet sie nun ausschließlich zu Hause. Das hat für sie viele gute Seiten: „Diese neue Art des Arbeitens ist praktisch und effektiv. Ich spare mir den Weg ins Büro, der durch den vielen Verkehr in Leipzig oft sehr stressig sein kann. Dadurch beginnt der Arbeitstag deutlich entspannter und am Ende des Tages bleibt mehr Freizeit.“ Tabea ist sich bewusst, dass REHAU in Bezug auf mobiles Arbeiten sehr gut aufgestellt ist: „Bei vielen aus meiner Klasse gibt es keinerlei Mobile Office Regelungen im Unternehmen.“

Was Tabea im Mobile Office jedoch etwas vermisst, sind ein strukturierter Arbeitstag und der persönliche Kontakt. „Im Büro hatte ich feste Arbeitszeiten und eine regelmäßige Mittagspause, die ich mit meinem Team verbracht habe. Zuhause bin ich nicht so konsequent. Eine Pause mache ich einfach bei Bedarf – leider ohne Gesellschaft.“

Die Corona-Pandemie verhindert aktuell auch den gesamten Präsenzunterricht der Berufsschule. „Im ersten Lockdown wurden uns alle Informationen und Aufgaben per Mail zugeschickt - da rutschte leider so manches in den Spam-Ordner,“ berichtet Tabea. „Mitte 2020 erhielt unsere Klasse dann den Zugang zu ‚Lernsax‘, das ist eine eigene Lernplattform für Sachsen.“ Das sei eine deutliche Verbesserung: „Ich fand ‚Lernsax‘ anfangs ein bisschen unübersichtlich und schwer zu verstehen. Inzwischen habe ich mich aber an das Tool und an die neue Art des Lernens gewöhnt.“

Distanzunterricht – eine Herausforderung

Lorenz Schrom vom Standort Rehau, der sich im dritten Ausbildungsjahr zum Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik befindet, sieht beim online-Angebot seiner Berufsschule Optimierungsbedarf. „Grundsätzlich finde ich die Idee des digitalen Lernens toll – leider ist das System oft überlastet und störanfällig. Anfangs war es auch schwer, sich zurecht zu finden. Das hat sich aber mittlerweile verbessert.“

Lorenz wird in diesem Jahr seine Abschlussprüfung ablegen. Wie sieht sein Blick in die Zukunft aus? „Ich habe schon ein bisschen Angst, dass die Corona-Pandemie meinen Abschluss und damit meine berufliche Perspektive beeinträchtigt.“ Der Azubi erklärt: „In der Lehrwerkstatt bzw. im Werk wird sehr viel Wert auf den Schutz der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gelegt. So gehört zum Beispiel das tägliche Fieber messen zum REHAU Standard. Trotzdem könnte es passieren, dass ein Kollege, mit dem ich zusammenarbeite, positiv getestet wird und ich mich somit selbst in häusliche Quarantäne begeben müsste. Dann würde ich wichtiges praktisches Wissen, das für die Abschlussprüfung relevant ist, verpassen. Aber Gott sei Dank ist der Fall bisher noch nicht eingetreten.“

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Lorenz Schrom


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Andreas Gräßel

Weniger Bewerbungen

Nicht nur für die Azubis, sondern auch für unsere Ausbilder ist die Situation herausfordernd. Andreas Gräßel, technischer Ausbilder im Werk Brake, sieht große Probleme bei der Rekrutierung von potenziellem Nachwuchs. „Viele Schüler und Schülerinnen konnten im letzten Jahr Corona-bedingt weder ein Betriebspraktikum absolvieren noch eine Berufsfindungsmesse besuchen. Somit sind viele junge Leute orientierungslos. Wir spüren das an der äußerst geringeren Anzahl an Bewerbungen.“

Sind die Jugendlichen, die ihre Ausbildung während der Corona-Krise absolviert haben, schlechter ausgebildet? Die Meinung von Andreas Gräßel ist hier eindeutig: „Von Seiten der technischen Berufsausbildung nicht, da die Ausbildungsinhalte gleichgeblieben sind. Auch dadurch, dass unsere Ausbildungswerkstatt räumlich viel Platz bietet, gibt es keine Probleme im Berufsalltag, und die Ausbildungsinhalte konnten und können gut vermittelt werden. Lediglich das Arbeiten in Teams ist aufgrund der Kontaktbeschränkung nur schwer möglich.“ Grundsätzlich sei natürlich ein gewisses Maß an Eigeninitiative von Seiten der Azubis gefordert. „Das verhält sich in Corona-Zeiten nicht anders als im Regelbetrieb,“ ergänzt Andreas.

„Unsere Azubis geben ihr Bestes!“

Auch Manuela Wunderlich, Ausbilderin am Standort Rehau, ist beeindruckt von Eigeninitiative und Flexibilität der kaufmännischen Azubis: „Die meisten unserer Auszubildenden befinden sich im Mobile Office und nehmen die neue Art des Arbeitens sehr gut an. Die jungen Leute lassen sich schnell auf die veränderten Anforderungen ein und geben ihr Bestes.“

Wo stößt mobiles Arbeiten in der Ausbildung an seine Grenzen? „Beim Einarbeitungsprozess unserer Auszubildenden,“ erklärt Manuela. „Vor allem für unsere neuen Azubis ist es momentan schwieriger, im Unternehmen anzukommen, da sie fast nie vor Ort sind. Folglich dauert es länger, sich in den Abteilungen zu integrieren und als neues Teammitglied einzufinden.“ Gerade hier sei ein regelmäßiger virtueller Austausch wichtig: „Unsere Ausbilder und Ausbilderinnen in den Fachabteilungen geben auf digitalem Weg wertvolle Hilfestellungen, damit sich unser Nachwuchs bei uns zurechtfindet und wohl fühlt.“

Für junge Leute, die demnächst eine Ausbildung beginnen möchten, hat Manuela noch einen Tipp: „Das Schlimmste wäre jetzt, den Kopf in den Sand zu stecken und sich gar nicht erst zu bewerben. Kluge Köpfe werden immer gesucht – auch in Zeiten wie diesen!“

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Manuela Wunderlich

Pressekontakt

Andrea Schmidt

Rheniumhaus, 95111 Rehau
Tel.+49 9283 772817 
press@​rehau.​com


Informationen zu Ansprechpartnern, Ausbildungsberufen und Weiterbildungsmöglichkeiten bei REHAU gibt es hier: www.rehau.de/ausbildung

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